Suizid: zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen

Jugendliche leiden besonders unter den Kontaktbeschränkungen. Der direkte Austausch mit ihren wichtigsten Bezugspersonen, den Gleichaltrigen, wurde durch home schooling und Kontaktbeschränkungen für viele Monate erschwert. Bewegung und Sport kamen zu kurz, Konflikte und Spannungen zu Hause nahmen ebenso zu wie die Sorgen über die Zukunft und die Ausbildungs- und Berufsaussichten. Als Folge ist bei Jugendlichen gegenüber der letzten HBSC-Untersuchung 2018 eine sprunghaft gestiegene Zunahme psychischer Beschwerden feststellbar, zeigt eine Studie, die von der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien durchgeführt wurde. Ganz besonders alarmierend ist, dass rund 16 Prozent entweder täglich oder an mehr als der Hälfte der Tage suizidale Gedanken angeben. „Daher ist eine vermehrte Sensibilität für den Unterstützungsbedarf in dieser Lebensphase notwendig. Angebote dazu müssen für diese Altersgruppe maßgeschneidert sein, da sich die Lebens- und Gefühlswelten von Jugendlichen deutlich von denen Erwachsener unterscheiden“, sagt Dr. Klaus Ropin, der Leiter des FGÖ.

Die Webseite www.bittelebe.at wurde im Rahmen des Projekts „Wellenreiten“ für Jugendliche und junge Erwachsenen entwickelt, die die Sorge haben, dass sich ein Freund oder eine Freundin etwas antun könnte. Eine zentrale Aussage: Die meisten Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, wollen nicht sterben, sondern können so wie bisher nicht mehr weiterleben. Gespräche können Leben retten! Hilfe ist möglich und erwünscht! Umgesetzt wurde das Suizidpräventions-Projekt von der Supro-Werkstatt für Suchtprophylaxe (SUPRO), finanziert wurde es vom FGÖ und dem Landesgesundheitsförderungsfonds Vorarlberg.