Gewalt- und Mobbingprävention

Ein elementarer Baustein zur Ermöglichung eines gesundheitsförderlichen Schulklimas ist es, Gewalt- und (Cyber-)Mobbing nachhaltig vorzubeugen, Unterstützungssysteme und Netzwerke aufzubauen sowie im Verdachtsfall professionell zu intervenieren. Gewalt und Mobbing beeinträchtigen nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die sozio-emotionale Entwicklung und die Beziehungsqualität aller Beteiligten. Ein förderliches Lernklima wird durch Gewalt und Mobbing überaus negativ beeinflusst.

Schlüsselmerkmale

Fundierte und ganzheitliche Präventionsmaßnahmen und -programme können nachweislich zur Reduktion von Mobbing, zur Förderung von psychosozialer Gesundheit und zur Steigerung der Schulleistungen beitragen. Internationale Untersuchungen zu Mobbingprävention zeigen hierfür wichtige Schlüsselmerkmale. Nachhaltig erfolgreiche Programme fokussieren auf die Einflussfaktoren des Schulklimas, der Schulkultur und der Beziehungsgestaltung: „This systemic dimension interrogating school climate, institutional culture and relationships is an important broadening of perspective beyond simply treating bullying as a problem of individuals.“ (Downes & Cefai, 2016, S. 33)

Die Grundlage präventiver Arbeit bilden daher aufeinander abgestimmte Maßnahmen auf personenbezogener, sozialer bzw. klassenbezogener und struktureller Ebene. Besonders hervorzuheben sind sozio-emotionale Kompetenzen und Beziehungsgestaltung. Diese wirken direkt und umfassend auf das Klassen- bzw. Schulklima und setzen einen grundlegenden Rahmen wechselseitigen Verhaltens. Es geht um eine Grundhaltung der Akzeptanz von Diversität, Sensibilisierung zur Dynamik von Gewalt- und Mobbingprozessen, das Setzen, Einfordern und Einhalten klarer (persönlicher und struktureller) Grenzen, Klarheit über Verantwortlichkeiten und gemeinsam erarbeitete Verhaltensvereinbarungen.

Gewalt- und Mobbingprävention als Schulentwicklungsaufgabe

In der Intervention braucht es gut kommunizierte, klare Vorgehensweisen zur Abklärung und transparente Eskalationsstufen. Darüber hinaus benötigt die Intervention eine Begleitung durch ein multiprofessionelles Team – im Sinne eines umfassenden Case-Managements.

Gewalt- und Mobbingprävention in diesem Sinn ist eine Schulentwicklungsaufgabe, die Professionalisierungsmaßnahmen, Unterrichtsentwicklung und Organisationsentwicklung einschließt und alle Schulpartner:innen einbindet.