Förderschwerpunkt: „Wohlfühlzone Schule Phase II: Stärkung von psychosozialer Gesundheit und Resilienz an Schulen"

Einleitung und Überblick

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) setzt der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) seit dem Jahr 2019 die Initiative „Wohlfühlzone Schule“ um. Es handelt sich um ein mehrjähriges Programm, in dessen Rahmen Voraussetzungen geschaffen werden, um Schulen in ihrer Entwicklung zu mehr psychosozialer Gesundheit zu unterstützen und zu begleiten.

Pädagogische Hochschulen aus sechs Bundesländern haben in Phase I der Initiative jeweils ein Projekt zum Thema psychosoziale Gesundheit und (Cyber-)Mobbingprävention umgesetzt. Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) unterstützt seit 2023 als weitere Kooperationspartnerin die Initiative mit ihrem Angebot, um einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Gesundheit der Schulleiterinnen und -leiter, der Lehrkräfte und des nicht pädagogischen Personals zu legen.

Pädagogische Hochschulen sowie Einrichtungen mit Expertise in der schulischen Gesundheitsförderung bzw. Primärprävention werden in Phase II eingeladen, Projekte zur Förderung von psychosozialer Gesundheit und Resilienz an Schulen einzureichen. Die in der Phase I initiierten und evaluierten SchulentwickIungsprozesse mit Fokus auf psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen können ausgebaut, inhaltlich erweitert und auf weitere Schulstandorte ausgeweitet werden. In der Phase II und im neuen Förderschwerpunkt wird der inhaltliche Fokus noch stärker auf die Förderung psychosozialer Gesundheit und Resilienz gelenkt, zuvor wurde ein stärkerer Schwerpunkt auf Mobbingprävention gelegt. Darüber hinaus soll eine größere Reichweite hinsichtlich Beteiligung von Schulstandorten/Einrichtungen erzielt werden.

Gefördert werden können Projekte, die zum Ziel haben, die psychosoziale Gesundheit und Resilienz von Schülerinnen und Schülern, Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht pädagogischen Personal zu stärken und die für eine Region bzw. ein Bundesland jeweils alle der folgenden Maßnahmen umfassen: Sensibilisierung und Wissensvermittlung zum Thema „Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz“ (50 Schulen), die Gestaltung niederschwelliger, themenspezifischer Angebote an Schulen (35 Schulen) sowie die Planung, Initiierung, Koordination und Evaluierung von standortspezifischen Schulentwicklungsprozessen (15 Schulen). Die detaillierten Förderbedingungen finden Sie hier.

Die regionalen Projekte werden durch eine übergreifende Unterstützungsstruktur durch Informationsmaterialien und -medien, Tools, Weiterbildungen, Vernetzungsangebote und ein extern umgesetztes Monitoring und eine Evaluation unterstützt. Für einen Gesamtüberblick siehe Abb. 1.

Abbildung 1
Abbildung 1: Überblick Maßnahmen Wohlfühlzone Schule

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gegenstand des Förderschwerpunkts

Da Leistungsfähigkeit eng mit der psychosozialen Gesundheit verbunden ist, braucht es in der Schule als sozialem Lern-, Lebens- und Arbeitsraum ein erhöhtes Ausmaß an Sensibilisierung und Ressourcenstärkung die psychosoziale Gesundheit betreffend.

Phase II der Initiative ist am Rahmenarbeitsprogramm des FGÖ sowie an der Strategie zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz im Setting Schule des BMBWF orientiert. Folgende strategische Ziele werden verfolgt:

  1. Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz, insbesondere
  2. Stärkung der Kompetenzen für psychosoziale Gesundheit (Lebenskompetenzen, psychosoziale Gesundheitskompetenz, etc.) bei Schüler:innen, Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht pädagogischen Personal
  3. Initiierung von Schulentwicklungsprozessen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit, Verbesserung des Schulklimas und Stärkung von Know-How und Kapazitäten dafür an Schulstandorten und begleitenden Organisationen.

Methoden/Intervention

In die Umsetzung sollen Förderprojekte kommen, die für eine Region bzw. ein Bundesland jeweils alle der folgenden Maßnahmen umfassen:

Breite Sensibilisierung und Wissensvermittlung

Schulübergreifend und an einzelnen Schulstandorten sollen breit Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen unter Verwendung folgender Inhalte und Tools umgesetzt werden:

  • Botschaften, Informationen und Logos der aktuellen Informations- und Sensibilisierungsinitiative ABC der psychosozialen Gesundheit (Factsheet, Fibel, etc.) sowie
  • Inhalte, Wissens-Ressourcen und qualitätsgesicherte Tools und Angebote auf der Plattform von https://wohlfuehl-pool.at/ und weitere Ressourcen mit verlässlichen Informationen (feel-ok, Give Servicestelle etc.) und
  • ergänzende Informationen je nach Bedarf sowie ein Überblick über regionale und lokale Angebote

sollen durch unterschiedliche Kanäle kommuniziert werden (z.B. Newsletter, Broschüren, Social Media, Online-Vorträge, persönlich als Teil des Unterrichts oder anderer Angebote). Abb. 2 stellt die einzelnen Maßnahmen dar.

Abbildung 2
Abbildung 2: Maßnahmen Breite Sensibilisierung und Wissensvermittlung

 

 

 

 

 

 

 

Niederschwellige Angebote am Schulstandort

Angebote zum Thema psychosoziale Gesundheit und Resilienz sollen direkt an Schulen umgesetzt werden, diese sollen idealerweise in umfassendere Schulentwicklungsprozesse eingebunden sein oder solche anregen. Niederschwellig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese den Schulen unbürokratisch und mit wenig organisatorischem Aufwand zur Verfügung gestellt werden sowie auf den jeweiligen Bedarf der Schulen eingehen (z.B. durch Auswahlmöglichkeit bzw. vorherige Bedarfsabfrage). Die Maßnahmen werden in Abb. 3 veranschaulicht.

  • Workshops, Informationstage und ähnliche Angebote für Schüler:innen
  • Ergänzend können Lebenskompetenzprogramme angeboten werden, die sowohl Trainings für Lehrer:innen & als auch für Schüler:innen beinhalten können
  • Weiterbildungen und Angebote für Schulleiter:innen und Lehrkräfte

Abbildung 3
Abbildung 3: Maßnahmen Niederschwellige Angebote am Schulstandort

 

 

 

 

 

 

Schulentwicklung am Schulstandort

Einzelne Schulen sollen darüber hinaus einen Schulentwicklungsprozess zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit umsetzen. Qualifizierte Schulentwicklungsberater:innen der pädagogischen Hochschulen, von Gesundheitsförderungseinrichtungen oder der BVAEB* begleiten Schulen bei der Umsetzung ihres individuellen Entwicklungsprozesses. Es soll eine Verbindung hergestellt werden zwischen den Bemühungen, die psychosoziale Gesundheit zu fördern und den durchzuführenden Entwicklungen in den „Qualitätsdimensionen“ im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems für Schulen (QMS). Der Schulentwicklungsprozess soll Elemente aufweisen, die in Abb. 4 dargestellt sind:

Abbildung 4
Abbildung 4: Maßnahmen Schulentwicklung am Schulstandort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Im Falle einer Schulentwicklungsbegleitung durch die BVAEB:

Ein ganzheitlicher Schulentwicklungsprozess mit Fokus auf Gesundheitsförderung von Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht unterrichtenden Personal kann an maximal 6 Schulen aller Schultypen pro Bundesland - mit Ausnahme von Oberösterreich (dort nur Bundesschulen) - durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVAEB begleitet werden. Die Beratung und Unterstützung bei der Planung, Analyse, Realisierung - inklusive der Ressourcen für im Rahmen der Prozesse umgesetzte Angebote (z.B. Workshops, Seminare und Vorträge zu „Stress“) - und Evaluierung wird von der BVAEB als Beitrag kostenlos zur Verfügung gestellt und stellt eine Ergänzung zum Förderbudget dar.                                               

Bei der Umsetzung können die einzelnen Schulen, je nachdem welche Problemstellungen, Herausforderungen, Ressourcen und Bedarfe sich bei der Ist-Analyse herauskristallisiert haben, unterschiedliche Themen- und Maßnahmenbereiche in Angriff nehmen.

Die Maßnahmen können in einzelnen Unterrichtsfächern, fächerübergreifend, innerhalb von Fortbildungen und Teambesprechungen, Beratungs- oder Supervisionsterminen oder in Form von Workshops, Veranstaltungen oder Projekten bearbeitet werden. Ziel ist es, nachhaltige Prozesse und Strukturen zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz an den Schulstandorten aufzubauen.

Zur Weiterentwicklung der schulischen Kapazitäten zu Hilfestellungen und Interventionen bei psychosozialen Belastungen empfiehlt sich u.a. die Auseinandersetzung mit folgenden Themenbereichen: Erkennen und Beurteilen von psychosozialen Belastungen, Erarbeitung von Interventionsstrategien für Belastungssituationen, Sicherstellung erforderlicher Unterstützung und Begleitung.

Überregionale Kooperationen und Angebote

Auf überregionaler Ebene erarbeitetet das Projekt im Rahmen der Wohlfühlzone Schule sukzessive eine übergreifende Unterstützungs- und Vernetzungsstruktur. Abb. 4 zeigt die einzelnen Maßnahmen:

Abbildung 5
Abbildung 5: Mehrebenen-Vernetzung und übergreifende Angebote durch Wohlfühlzone Schule

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die beteiligten Schulen erhalten im Rahmen ihrer Projekte grundlegende Materialien von der Projektkoordination (FGÖ, BMBWF, BVAEB, BMSGKP). Je nach Bedarf können externe Expertinnen und Experten zur Beratung, Begleitung oder Umsetzung von Maßnahmen beigezogen werden und es kann Coaching und Supervision sowie zusätzlicher Support in Form von Workshops und Fortbildungen zu psychosozialen Themen in Anspruch genommen werden. Die externe Evaluation erfolgt durch Dr.in Rosemarie Felder‐Puig (Gesundheit Österreich GmbH).

Projektdauer

Max. 4 Jahre (mind. 3 Monate Bearbeitungsdauer vor Förderentscheid sind einzukalkulieren).

Einreichende Organisationen

Projekteinreichende Organisationen sollen Pädagogische Hochschulen und/oder Einrichtungen mit Expertise in der schulischen Gesundheitsförderung bzw. Primärprävention sein. Letztere sollen jedenfalls in Abstimmung mit einer Pädagogischen Hochschule und der jeweils zuständigen Bildungsdirektion einreichen. Einrichtungen, die bereits in Phase I der Initiative mitgewirkt haben, können nach Freigabe des Endberichts erneut eine Förderung für ein Projekt in Phase II erhalten. Bisherige Projektschulen können weiter begleitet werden, es müssen aber auch neue Projektschulen gewonnen werden, insbesondere neue Schulen, in denen umfassende Schulentwicklungsprozesse umgesetzt werden.

Kerndokumente

Die wissenschaftlichen Grundlagen für den Förderschwerpunkt sind dem Factsheet „Hintergrundinformation und Evidenz zur Förderung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz an Schulen“ zu entnehmen.

Die Umsetzung muss die Kriterien und inhaltlichen Vorgaben des Förderschwerpunkts erfüllen und auf den Inhalten der folgenden Dokumente aufbauen:

Kommunikation

Die Förderprojekte verpflichten sich, bei ihren Kommunikationsmaßnahmen Inhalte und Botschaften der Initiative Wohlfühlzone Schule zu verbreiten. Ebenso müssen das Logo der „Wohlfühlzone Schule“ und das Kombilogo des Fonds Gesundes Österreich, der Gesundheit Österreich GmbH, des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, sowie die Logos des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau verwendet und bei Kommunikationsmaßnahmen und Veröffentlichungen mittransportiert werden.

Budget, Finanzierung

 Der Förderbetrag des FGÖ beträgt max. 2/3 der Summe der Gesamtprojektkosten:

  • max. € 100.000,--

Die Gesamtprojektsumme beträgt somit bei einer Fördersumme von € 100.000,-- mind. € 150.000,--. Der Rest kann durch Eigenmittel und/oder Drittmittel abgedeckt werden. Es gelten die allgemeinen Förderbedingungen des FGÖ.

Wo erhalten Sie weitere Informationen?

Die detaillierten Förderbedingungen finden Sie hier:

Detailinformationen zum Förderschwerpunkt „Wohlfühlzone Schule Phase II“

Bitte informieren Sie uns darüber, wenn Sie eine Einreichung planen, noch bevor Sie einen Antrag stellen und senden Sie uns vorab ein Kurzkonzept („2-Seiter“) – wir geben gerne Feedback dazu und beraten zu Fragen der Förderung.

Bitte beachten Sie zudem die Einreichfristen: Über Förderanträge mit einer beantragten Fördersumme bis zu € 72.000,- entscheidet die Geschäftsstelle des FGÖ. Förderanträge mit einer beantragten Fördersumme ab € 72.000,- werden zusätzlich vom wissenschaftlichen Beirat geprüft und vom Kuratorium des FGÖ entschieden. Das Kuratorium tagt mindestens zweimal jährlich. Die Stichtage für die späteste Einreichung zur Bearbeitung in der nächstmöglichen Kuratoriumssitzung können hier nachgelesen werden.

Porträt Ekim San / R. Etta

 

Mag. a Dr. in Ekim San

Projektleiterin

E-Mail: ekim.san@goeg.at

 

 

Porträt Sandra Winkler / R. Etta

Mag.a (FH) Sandra Winkler

Fördermanagerin

E-Mail: sandra.winkler@goeg.at