In Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) setzt der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) seit 2019 die Initiative „Wohlfühlzone Schule“ um. Pädagogische Hochschulen aus sechs Bundesländern (Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Tirol, Wien, Steiermark) haben jeweils ein Umsetzungsprojekt zum Thema psychosoziale Gesundheit und (Cyber-)Mobbingprävention gestartet bzw. zum Teil bereits abgeschlossen (Phase I). Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) unterstützt ab 2023 als weitere Kooperationspartnerin die Initiative mit ihrem Angebot, um einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Gesundheit der Schulleiterinnen und -leiter, der Lehrkräfte und des nicht pädagogischen Personals zu legen.
Ab dem Jahr 2023 wird der inhaltliche Fokus noch stärker auf die Förderung von psychosozialer Gesundheit und Resilienz gelenkt. Pädagogische Hochschulen sowie Einrichtungen mit Expertise in der schulischen Gesundheitsförderung bzw. Prävention werden eingeladen, Projekte zur Förderung einzureichen. Gefördert werden können Projekte, die zum Ziel haben, die psychosoziale Gesundheit und Resilienz von Schülerinnen und Schülern, Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht pädagogischen Personal zu stärken.
Phase II der Initiative bleibt weiterhin am Rahmenarbeitsprogramm des FGÖ sowie an der neu entwickelten Strategie zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz im Setting Schule des BMBWF [1] orientiert. Folgende strategische Ziele werden verfolgt:
- Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz von Schülerinnen und Schülern,
- Stärkung der Kompetenzen für die psychosoziale Gesundheit (Lebenskompetenzen, Gesundheitskompetenz, etc.)
- Förderung der psychosozialen Ressourcen von Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht pädagogischen Personal
In die Umsetzung sollen Förderprojekte kommen, die für eine Region bzw. ein Bundesland jeweils alle der folgenden Maßnahmen umfassen:
Niederschwellige Sensibilisierung und Wissensvermittlung für möglichst viele Schulen zum Thema „Kompetenzen zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz“. Verbreiten von Inhalten und Materialien der Initiative durch die antragstellenden Organisationen an Schulen im jeweiligen Bundesland. Dies soll durch einen datenschutzkonformen Austausch von Wissen mittels diverser Kanäle geschehen, z.B. durch Newsletter, direkte Mailings, Websites, Social Media, Einbindung in vorhandene Angebote für Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte oder Schulleitungen.
Gestaltung niederschwelliger Angebote an Schulen (z.B. themenspezifische Workshops für Schülerinnen und Schüler, SCHILF, pädagogischer Tag, etc.). Dieser Schwerpunkt soll an mindestens 15 Schulen im jeweiligen Bundesland umgesetzt werden. Diese sollen zur standortspezifischen Schulentwicklung laut Schulentwicklungsplan beitragen.
Umsetzung eines gesundheitsfördernden Schulentwicklungsprozesses
- Ein ganzheitlicher Schulentwicklungsprozess mit Fokus auf die psychosoziale Gesundheit aller Zielgruppen: Diese können an mindestens 6-10 Schulen pro Bundesland durch Schulentwicklungsberaterinnen und -berater der Pädagogischen Hochschulen und/oder anderer Gesundheitsförderungseinrichtungen bzw. Service Stellen gesunde Schulen begleitet werden. Die Personalressourcen können, als Teil der Förderung oder der Eigenmittel, im Budget berücksichtigt sein, ebenso wie die Ressourcen für im Rahmen der Prozesse umgesetzte Angebote (z.B. Workshops für Kinder und Lehrkräfte).
- Ein ganzheitlicher Schulentwicklungsprozess mit Fokus auf die psychosoziale Gesundheit von Schulleitungen, Lehrkräften und dem nicht unterrichtenden Personal: Dieser kann an maximal 6 Schulen aller Schultypen pro Bundesland - mit Ausnahme von Oberösterreich (dort nur Bundesschulen) - durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVAEB begleitet werden. Die Beratung und Unterstützung bei der Planung, Analyse, Realisierung - inklusive der Ressourcen für im Rahmen der Prozesse umgesetzte Angebote (z.B. Workshops, Seminare und Vorträge zu „Stress“) - und Evaluierung wird von der BVAEB als Beitrag kostenlos zur Verfügung gestellt.
Gegenstand des Förderschwerpunkts
Ziel der Initiative ist es, gesundheitsförderliche Veränderungen im Setting Schule zu unterstützen und die individuellen Kompetenzen zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Schulleiterinnen und -leitern, Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern zu fördern.
Da Leistungsfähigkeit eng mit der psychosozialen Gesundheit verbunden ist, braucht es in der Schule als sozialem Lern-, Lebens- und Arbeitsraum ein erhöhtes Ausmaß an Sensibilisierung und Ressourcenstärkung die psychosoziale Gesundheit betreffend.
Schülerinnen und Schüler sollen in ihren Kompetenzen für psychosoziale Gesundheit (z.B. Lebenskompetenzen, Gesundheitskompetenz) sowie in ihrer Resilienzentwicklung gestärkt werden, um mit Belastungen, Veränderungen und Krisen besser umgehen zu können.
Lehrkräfte und Schulleitungen sollen eine Förderung ihrer psychosozialen Ressourcen erfahren.
Projektdauer
Max. 3 Jahre, frühestmögliche Förderung bzw. Projektstart im Jahr 2023 (mind. 3 Monate Bearbeitungsdauer sind einzukalkulieren).
Einreichende Organisationen
Projekteinreichende Organisationen sollen Pädagogische Hochschulen und/oder Einrichtungen mit Expertise in der schulischen Gesundheitsförderung bzw. Prävention sein. Letztere sollen jedenfalls in Abstimmung bzw. Kooperation mit einer Pädagogischen Hochschule einreichen. Pädagogische Hochschulen bzw. Umsetzer:innen, die bereits in Phase I der Initiative mitgewirkt haben, können nach Freigabe des Endberichts erneut eine Förderung für ein Projekt in Phase II erhalten. Bisherige Projektschulen können weiter begleitet werden, es müssen aber auch neue Projektschulen gewonnen werden, insbesondere neue Schulen, in denen umfassende Schulentwicklungsprozesse umgesetzt werden.
Regionale Vernetzungsarbeit von Pädagogischen Hochschulen und Einrichtungen für Gesundheitsförderung im Bundesland - Einbeziehung von Expertinnen und Experten
Regionale Einrichtungen, die bereits zu schulischer Gesundheitsförderung oder zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit aktiv sind, sollen über das Projekt informiert und einbezogen werden, entweder in Form einer kooperativen Einreichung oder auch in Form von Vernetzungstreffen oder Gremien (z.B. Beirat). Im Antrag soll dargestellt werden, wie diese Kooperation genau geplant ist.
Unterstützung durch FGÖ, BMBWF und BVAEB
Es werden seitens der Initiative kostenlose Informationspakete und Materialien in digitaler Form zur Verfügung gestellt (Inhalte zum Thema psychosoziale Gesundheit und zu Schulentwicklung), die in der Projektumsetzung zu verwenden sind und natürlich durch die Projektumsetzer:innen vertieft und ergänzt werden können. Auch Weiterbildungen werden angeboten.
Die wissenschaftlichen Grundlagen für den Förderschwerpunkt sind dem Factsheet „Hintergrundinformation und Evidenz zur Förderung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz an Schulen“ zu entnehmen.
Das BMBWF unterstützt mit seinen Angeboten und Produkten in Kooperation mit dem Zentrum für Gewalt- und Mobbingprävention an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland die Umsetzung inhaltlich, indem es Materialien, Fortbildungsveranstaltungen und themenspezifische Beratung anbietet.
Die BVAEB bietet darüber hinaus den Projekteinreicherinnen und -einreichern an, maximal 6 Schulen aller Schultypen pro Bundesland – mit Ausnahme von Oberösterreich (dort nur Bundesschulen) – im Rahmen eines ganzheitlichen Gesundheitsförderungsprozesses für Schulleitungen, Pädagoginnen und Pädagogen sowie nicht pädagogischem Personal zu begleiten und bedarf- und bedürfnisorientierte Maßnahmen am jeweiligen Schulstandort umzusetzen.
Der FGÖ stellt eine Projektförderung zur Verfügung und unterstützt bei Fragen zu Antragstellung, Dokumentation und Evaluation. Zweimal jährlich organisiert der FGÖ ein Vernetzungstreffen zum Erfahrungsaustausch mit den geförderten Projekten. Auf der Initiativen-Website https://wohlfuehlzone-schule.at/ werden wesentliche wissenschaftliche Hintergründe und praktische Unterlagen zur Verfügung gestellt sowie einschlägige Veranstaltungen bekanntgemacht.
Auf der Website www.wohlfuehl-pool.at, einer Plattform des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die in Kooperation mit dem Fonds Gesundes Österreich und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung umgesetzt wird, werden niederschwellig Ressourcen für Menschen, die Kinder und Jugendliche rund um das Thema psychosoziale Gesundheit begleiten, zur Verfügung gestellt.
Kerndokumente
Die Umsetzung muss die Kriterien und inhaltlichen Vorgaben des Förderschwerpunkts erfüllen und auf den Inhalten der folgenden Dokumente aufbauen:
- Factsheet „Hintergrundinformation und Evidenz zur Förderung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz an Schulen“
- Wissenschaftlicher Hintergrundbericht zur Initiative Wohlfühlzone Schule
- Handreichung „Gesundsein und Gesundbleiben im Schulalltag“
- Handreichung „Entwicklungsförderliche Pädagogik“
- Life Skills – Lebens- und Gesundheitskompetenzen
- Unterwegs als gesunde Schule – Ein Reiseführer zur schulischen Gesundheitsförderung
- Handreichung „Mobbingprävention im Lebensraum Schule“
- Handbuch „Gesundheitsförderung für Lehrerinnen und Lehrer“
- Folder „Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Schule“
- Achtsame Schule – Leitfaden zur strukturellen Prävention von sexueller Gewalt
- HBSC-Ergebnisse 2021/22
- Weitere Dokumente werden durch die Initiative sukzessive zur Verfügung gestellt.
Gemeinsamer Titel und Kommunikation
Im Falle einer Förderung müssen die Projekte „Wohlfühlzone Schule“ als Teil des Projektnamens verwenden. Die Förderprojekte verpflichten sich, bei ihren Kommunikationsmaßnahmen Inhalte und Botschaften der Initiative Wohlfühlzone Schule zu verbreiten. Ebenso müssen das Logo der „Wohlfühlzone Schule“ und das Kombilogo des Fonds Gesundes Österreich, der Gesundheit Österreich GmbH, des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, sowie die Logos des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschungund der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau verwendet und bei Kommunikationsmaßnahmen und Veröffentlichungen mittransportiert werden.
Budget, Finanzierung
Der Förderbetrag des FGÖ beträgt max. 2/3 der Summe der Gesamtprojektkosten:
- max. € 50.000,--
Die Gesamtprojektsumme beträgt somit bei einer Fördersumme von € 50.000,-- mind. € 75.000,--. Der Rest kann durch Eigenmittel und/oder Drittmittel abgedeckt werden. Es gelten die allgemeinen Förderbedingungen des FGÖ.
Wo erhalten Sie weitere Informationen?
Die detaillierten Förderbedingungen finden Sie hier:
Detailinformationen zum Förderschwerpunkt „Wohlfühlzone Schule Phase II“
Bitte informieren Sie uns darüber, wenn Sie eine Einreichung planen, noch bevor Sie einen Antrag stellen und senden Sie uns vorab ein Kurzkonzept („2-Seiter“) - wir geben gerne Feedback dazu und beraten zu Fragen der Förderung.
Mag. a Dr. in Ekim San
Projektleiterin
E-Mail: ekim.san@goeg.at
Mag.a (FH) Sandra Winkler
Fördermanagerin
E-Mail: sandra.winkler@goeg.at
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[1] Strategie zur Stärkung der Psychosozialen Gesundheit und Resilienz im Setting Schule (schulpsychologie.at)