Das war unsere Vernetzungstagung 2023 „Mental Health und Auswirkungen auf die (Lern-)Leistungen“.
Junge Menschen sind aktuell großen Belastungen ausgesetzt. Die Nachwirkungen der Pandemie und multiple Krisen stellen Kinder und Jugendliche auf eine harte Probe. All dies bedeutet auch für Pädagoginnen und Pädagogen eine große Herausforderung. Die psychosoziale Gesundheit ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und damit für die Schule als Arbeits- und Lernort ein zentrales Thema.
Die diesjährige Vernetzungstagung „Mental Health und Auswirkungen auf die (Lern-)Leistungen“ am 14. November war genau diesem Thema gewidmet. Rund 130 Teilnehmer:innen waren der Einladung der Veranstalter:innen (BMBWF, BMSGPK, FGÖ, BVAEB) gefolgt und waren vor Ort im Europahaus in Wien oder online live dabei.
Gesundheits- und Bildungschancen
Nach den Begrüßungen durch die beiden Bundesminister Martin Polaschek und Johannes Rauch, durch Klaus Ropin (Leiter des FGÖ) und Gerhard Vogel (Generaldirektor der BVAEB) , widmete sich Caroline Culen von der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit in ihrer Keynote dem engen und wechselseitigen Zusammenhang zwischen Bildung und Psyche. Sie betonte vor allem, wie schwierig es für Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien ist, Bildungschancen adäquat wahrzunehmen.
Nach der Pause präsentierte Rosemarie Felder-Puig von der Gesundheit Österreich GmbH aktuelle wissenschaftliche Befunde über die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrlingen in Österreich. Sie betonte unter anderem, dass nicht erst seit der Pandemie eine Verschlechterung der psychosozialen Gesundheit junger Menschen zu beobachten ist, sondern bereits seit 2014. Auch sie verwies auf die besonderen Belastungen für junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien und auf deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede.
Thema: Lehrer:innen-Gesundheit
Christina Breil vom Institut für Gesundheitsförderung und Prävention sprach über ausgewählte Ergebnisse aus der aktuellen „Austrian Teacher and Principal Health Study“, die bei den befragten Pädagoginnen und Pädagogen zwar eine hohe Motivation und Arbeitszufriedenheit sowie gute Ressourcen ortete, aber auch eine vergleichsweise hohe emotionale Erschöpfung – und das vor allem bei den jüngeren Befragten. Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass in den letzten Jahren psychischer Stress in der Gesamtbevölkerung generell gestiegen ist.
Der Bundesschüler:innen-Vertreter Marius Hladik erzählte im Interview mit Moderatorin Birgit Pichler über die Belastungen von Schüler:innen, skizzierte aber auch Möglichkeiten, diese Belastungen zu reduzieren (z. B. mehr Angebote für mentale Gesundheit im Unterricht, mehr Schulpsycholog:innen).
Initiativen, Programme und Maßnahmen
Die Vorträge am Vormittag der Tagung beschloss Gerlinde Rohrauer-Näf, Leiterin des Kompetenzzentrums Zukunft Gesundheitsförderung. Sie rekapitulierte nicht nur den partizipativen Strategieprozess Zukunft Gesundheitsförderung, in dem die Teilnehmenden der psychosozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hohe Priorität eingeräumt hatten, sondern stellte auch konkrete Bedarfe (z. B. abgestimmtes, vernetztes Vorgehen, Beteiligungsorientierung, längerfristige Angebote) und aktuelle Maßnahmen vor, wie etwa die Initiative ABC der psychosozialen Gesundheit oder auch den Aktionsplan für die psychosoziale Gesundheit junger Menschen, der aktuell erarbeitet wird.
Am Nachmittag diskutierten und reflektierten die Teilnehmenden vor Ort in fünf verschiedenen Workshops über Gelingensbedingungen und Good Practice-Programme zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Schüler:innen und Lehrkräften. Die Präsentation der Ergebnisse im Plenum beschloss die Vernetzungstagung.
Unterlagen der Tagung:
- Keynote-Vortrag 1: "Gesundheit als Grundstein für Bildung. Bildung als Ressource für Gesundheit." Mag.a Dr.in Caroline Culen (Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit) -- Präsentation | Grafik
- Keynote-Vorträge 2: "Aktuelle Studienergebnisse: Wie geht es Kindern, Jugendlichen, Schulleitungen und Lehrkräften?" Dr.in Rosemarie Felder-Puig (Gesundheit Österreich GmbH)und Dr.in Christina Breil (Institut für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH) -- Präsentation Felder-Puig | Präsentation Breil | Grafik
- Interview: "Interview Bundesschüler/innen-Vertreter" Marius Hladik -- Grafik
- Keynote-Vortrag 3: Initiative und Aktionsplan zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit junger Menschen Mag.a Gerlinde Rohrauer-Näf, MPH (Fonds Gesundes Österreich/Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung) -- Präsentation | Grafik
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Aufzeichnung des Vormittags:
Dokumentation des Nachmittags folgt.